Wie kann es sein, dass gerade die unscheinbaren Bücher das Herz mit der Wucht einer Kanonenkugel treffen? Mit „unscheinbar“ meine ich, dass diese Romane vom Medienzirkus relativ unbeachtet bleiben und die Cover auch meist sehr zurückhaltend gestaltet sind. Es ist, als ob die Verlage den emotional-explosiven Inhalt tarnten: Lieber Leser, es ist besser für dein Gemüt, wenn du dieses Buch einfach in der Buchhandlung stehen lässt. Lies das nicht, du machst dich nur ein bisschen unglücklicher (im Sinne von traurig). Mir ist das schon so bei „Raubfischen“ von Matthias Jügler ergangen und bei „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ von Monika Held. Jetzt habe ich wieder ähnliche Gedanken bei Paolo Giordanos Buch „Schwarz und Silber“.
Ich möchte erzählen von Kurzgeschichten, der verhinderten Literaturform. Von Kurzgeschichten, die heute keiner mehr lesen möchte und die sich unglaublich schlecht verkaufen in den Buchhandlungen. Und von meinem Unvermögen diese Tatsache zu verstehen, denn in mir verecholotet sich der Nachhall 6 ganz wunderbarer Kurzgeschichten. Sie wurden verfasst von Adam Johnson und sind nun unter dem Namen „Nirvana“ im Suhrkamp Verlag veröffentlicht wurden.