Wenn ich nicht sicher bin, ob ich es mit einer Ameise zu tun habe, dann lasse ich folgenden Text ab. Wir sind doch nur eine bessere Aspirintablette, sage ich dann. Wir werden ins Leben geworfen, sprudeln für ein paar Sekunden, und dann lösen wir uns ins Nichts auf.
Meine Masterarbeit plagt mich. Selten habe ich Lust, an ihr zu arbeiten und generell muss ich mich einfach sehr zwingen, um mit dem Schreiben an der Masterarbeit voranzukommen. Mehr Gedanken als um diese Masterarbeit mache ich mir nur um meinen baldigen Eintritt ins Berufsleben. Ich bin auf der Suche nach einer Vollzeitstelle ab Herbst und das verunsichert mich, denn ich weiß noch nicht hundertprozentig, was ich möchte. Sehr berührt hat mich in dieser Situation eine Szene, die Meg Wolitzer in ihrem Buch „Das weibliche Prinzip“ beschreibt. Aber welche das war, möchte ich noch nicht verraten.
Vor wenigen Tagen habe ich in meinen Stories auf Instagram gezeigt, welches Buch ich gerade lese. Soweit ist das nichts Ungewöhnliches, aber ungewöhnlich war für mich, wie viele Menschen mir daraufhin eine Nachricht schickten, ob ich das Buch gut finde und empfehlen kann. Nie hätte ich damit gerechnet, weil das Buch eben ein Sachbuch ist und sich nicht besonders viele Leser für Sachbücher interessieren. Noch dazu ein Sachbuch, welches im Prinzip von Berufsfindung handelt und die meisten, so hat es zumindest den Anschein, wissen ja bereits, in welchem Beruf sie arbeiten wollen. Bisher dachte ich, nur ich hätte Probleme meinen Weg zu finden, aber auch das war anscheinend eine Fehlannahme. Das Buch, welches ich gezeigt habe, war „Mach, was du kannst“ von Aljoscha Neubauer, aber das hast du vielleicht schon erraten. Also, lieber Aljoscha Neubauer, wie finde ich am besten den Beruf, der zu mir passt und Spaß macht?
Es sind nun schon mehr als 3 Wochen vergangen seit ich „Eine Geschichte der Wölfe“ von Emily Fridlund und noch immer habe ich mich nicht entscheiden können, ob dieses Buch mir gefallen hat oder nicht. Eines war das Buch mit ziemlicher Sicherheit: Seltsam! Aber versuchen wir zusammen, das Buch zu begreifen.
Nachdem ich das Buch „Super, und dir?“ von Kathrin Weßling ausgelesen und zugeklappt hatte, konnte ich erstmal nicht aufstehen. Der Schock saß tief in meiner Brust und lähmte mich. Ein Buch lähmte mich! Vielleicht ist es ein bisschen verrückt, dass mir eine Geschichte so nah geht. Einerseits suche ich immer nach Büchern, die mich fesseln, mir etwas geben und mich Gefühlen und Gedanken aussetzen, andererseits war es mir bei „Super, und dir?“ schon fast zu viel. Die Protagonistin Marlene Beckmann ist mir in entscheidenden Dingen so ähnlich, dass ich phasenweise das Gefühl hatte, Kathrin Weßling zeigt mir in diesem Buch meine eigene Zukunft und die ist nicht gerade schön.
Ein Buch wie ein riesiges Wurzelgebilde. Verästelt und verzweigt, schöpft es tief aus der Quelle der Hochkultur. Das macht es am Anfang vielleicht nicht ganz leicht, aber das Spuren verfolgen lohnt sich. Dieser Text soll einen kleinen Anreiz dazu geben, sich auf die Suche zu machen.
Meinen Vater habe ich immer geliebt und damit geht es mir besser als vielen anderen. Seit ich lebe hat uns nie eine Meinungsverschiedenheit getrennt, nie haben wir aufgehört, miteinander zu reden und nie haben wir uns gehasst. Für manche Menschen ist so viel Harmonie kaum zu ertragen, aber für uns ist das die Normalität. Mein Vater musste zwar immer viel arbeiten, aber wenn ich ein Problem hatte, war er immer sofort da. Ich konnte ihn jeder Zeit anrufen und mir sicher sein, dass er mir sofort helfen würde, notfalls indem er sich ins Auto setzt und zu mir fährt. Aber seit ich ausgezogen bin, hat sich unser Verhältnis verändert.
Als Kind war ich ziemlich lese-faul. Ich hatte keine Lust, mich großartig mit Büchern zu beschäftigen und stundenlang Seiten umzublättern. Mir hatte es vielmehr die frische Luft und mein neongrünes Fahrrad angetan und im Winter gab es immer noch den Schlittenhang nahe der Grundschule. Aber letztendlich gab es dann doch ein paar Bücher, die mich nicht losgelassen haben und mit denen ich sozusagen erwachsen geworden bin.
Der Debütroman von Nickolas Butler „Shotgun Lovesongs“ wurde vor 5 Jahren bereits ein Erfolg in Deutschland. Es wurde viel rezensiert und das fast ausschließlich positiv. In einem Interview mit Nickolas Butler habe ich gelesen, dass Ernest Hemingway einer seiner literarischen Vorbilder ist. „Die Novelle Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway ist für mich persönlich die bedeutendste literarische Leistung. Sie ist allgemeingültig, sparsam, mitfühlend und wunderschön geschrieben. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie oft ich dieses Buch gelesen habe.“ Gerade erscheint Nickolas Butlers zweiter Roman in Deutschland „Die Herzen der Männer“ und ich wollte wissen, wie so jemand schreibt, der „Der alte Mann und das Meer“ genauso gern hat wie ich.
Als Albert Camus nachfolgenden Satz schrieb, hat er sicher nicht damit gerechnet, dass er so viele Menschen damit inspirieren würde. „Mitten im Winter erfuhr ich endlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer ist.“ Seit dieser Zeit musste er für viele Buchtitel und Anspielungen herhalten, so auch bei „Als wir unbesiegbar waren“ von Alice Adams. Aber ich kann es auch verstehen, denn dieser eine Satz von Albert Camus spiegelt den Inhalt des gesamten Buches wieder.