Frau Hemingway
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Uwe Kalkowski - (c) Vera Prinz
Interview

Jemand schrieb mir, dass er durch die regelmäßigen Besuche auf meinem Blog seine Freude am Lesen und an den Büchern wiedergefunden hätte: Fragen an Uwe Kalkowski

14. Januar 2019
Literatur in Listen

Neue Bücher kommen! Was die Verlage im Frühling 2019 veröffentlichen.

22. Dezember 2018
Über die Gründung des Kampa Verlags
Interview

„Wenn schon verrückt, dann ganz und gar.“: Über die Gründung des Kampa Verlags

15. Oktober 2018
KurzgeschichtenRezensionen

Extrem krasse und gute Kurzgeschichten: Cat Person von Kristen Roupenian

20. Januar 2019Janine7 comments

Eigentlich lese ich lieber Romane: In der Regel reißen sie mich mehr mit als Kurzgeschichten und es gibt nur sehr wenige Autoren/innen, die auf wenigen Seiten eine Figur so gut zeichnen können, dass sie tiefgründig und realistisch wirkt. Soweit meine Leseerfahrung in den letzten Jahren. Kristen Roupenian hingegen gehört zu den Autorinnen, die das Schreiben von Kurzgeschichten regelrecht perfektioniert hat. Gegen „Cat Person“ können viele Romane einpacken.

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Uwe Kalkowski - (c) Vera Prinz
Interview

Jemand schrieb mir, dass er durch die regelmäßigen Besuche auf meinem Blog seine Freude am Lesen und an den Büchern wiedergefunden hätte: Fragen an Uwe Kalkowski

14. Januar 2019Janine2 comments

Leben, Blog & Bücher

Wie bist du derjenige geworden, der du bist?
Was für eine knifflige Frage zum Einstieg. Bei der Beantwortung hilft mir ein Zitat aus einem meiner Lieblingsbücher, nämlich die letzten beiden Sätze aus Sven Regeners „Herr Lehmann“. Dort heißt es: „Ich gehe erst einmal los, dachte er. Der Rest wird sich schon irgendwie ergeben.“ Das ist für mich die perfekte Lebensphilosophie, denn vom Planen halte ich nicht viel. Die typische Vorstellungsgesprächsfrage „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“ halte ich für vollkommen absurd, denn woher soll ich wissen, was in fünf Jahren sein wird?! Vieles in meinen Leben hat sich irgendwie ergeben, weil ich es nicht geplant, aber auch, weil ich es dann einfach gemacht habe. Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, dass es dabei auch Zeiten gab, in denen ich das Gefühl hatte, mit dem Rücken an der Wand zu stehen und nicht weiter zu wissen. Aber irgendwie hat sich dann immer etwas Neues ergeben.

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RezensionenRoman

Stella von Takis Würger oder wie weit würdest du gehen?

11. Januar 2019Janine7 comments

Bis vor Kurzem kannte ich Stella Goldschlag noch nicht – bis ich den Roman „Stella“ von Takis Würger über sie gelesen habe und nun sehe ich Stella in meinen Gedanken immer in meiner Badewanne sitzen und Sekt trinken. Im Ernst: Die Figur Stella Goldschlag ist so ambivalent, dass sie mir seitdem ich Takis Würgers Buch gelesen habe nicht mehr aus dem Kopf geht und seitdem ich weiß, dass es Stella wirklich gab, kann ich sie erst recht nicht mehr vergessen. Übrigens bin ich mir sicher, dass es euch auch so gehen wird.

Worum geht es in „Stella“?

Das Buch „Stella“ von Takis Würger ist aus der Sicht von Friedrich geschrieben. Friedrich ist ein junger Schweizer, der im Prinzip 1942 von seinem Zuhause flüchtet. Er flüchtet, weil seine Familie zwar wohlhabend, aber sehr kaputt ist. Da wäre beispielsweise seine Mutter, die Künstlerin ist, aber eben auch Alkoholikerin und die nicht darüber hinwegkommt, dass Friedrich seit einem Unglück in der Kindheit keine Farben mehr sehen kann. Denn eigentlich sollte auch er Künstler werden. Dann wäre da noch Friedrichs Vater, der zwar sehr gutmütig und offen ist, aber leider nie daheim, weil er wegen seiner Geschäfte die ganze Welt bereist. Im Grunde übernimmt die Köchin der Familie mehr die Elternrolle für Friedrich als es seine leiblichen Eltern jemals geschafft haben.

Also kein Wunder, dass Friedrich 1942 von Zuhause weg möchte. Warum es ausgerechnet das tosende Berlin wurde ist auch relativ schnell klar, denn Friedrich hat bei einem Gespräch aufgeschnappt, dass in Berlin sogar die Friseure so frei sind, dass sie die Wahrheit sagen, aber andererseits wird gemunkelt, dass im Scheunenviertel nachts die Juden abtransportiert werden. Doch was ist wahr? Ist Berlin eine Stadt der Freiheit oder der Gewalt?

Friedrich ist nicht lang in Berlin und trifft auf eine mysteriöse Frau, die wild und äußerst faszinierend ist. Natürlich dauert es nicht lang und Friedrich verliebt sich in die Frau, die sich wenig später als Stella Goldschlag entpuppt. Die Jüdin, die für die Nationalsozialistin als sogenannte „Greiferin“ arbeitet und andere Juden verrät und ausliefert.

Wie weit würdest du gehen?

„Stella“ von Takis Würger ist sehr spannend, allein durch die Figur der Stella Goldschlag und ihre Entscheidungen beziehungsweise Taten. Warum verrät sie so viele Menschen? Wie kann ein Mensch so faszinierend und gleichzeitig so schrecklich sein? Und vor allem habe ich mich gefragt, wie weit ich gegangen wäre, wenn ich Stella gewesen wäre: Hätte ich auch andere an die Nationalsozialisten ausgeliefert? In dieser Weise ist jedes Kapitel des Buchs moralisch und eine Frage der Schuld.

Genauso wie die Person Stella Goldschlag ist auch das Buch „Stella“ ambivalent, denn es ist zwar spannend, aber mit knapp 220 Seiten extrem kurz und beim Lesen hatte ich manchmal das Gefühl, dass etwas fehlt als hätte Takis Würger an der einen oder anderen Stelle zu radikal gekürzt. Die Figur des Friedrich ist gut gezeichnet: Als Leserin konnte ich den lieben, guten Friedrich nur mögen. Dieser arme Tor aus der Schweiz, der sich ausgerechnet die falsche Frau als erste große Liebe aussucht.

Aber was ist mit Stella? Stella bleibt im Buch ein Geist. Taucht auf und nimmt sich egoistisch, was sie will. Zu kurz kommt, meiner Meinung nach, die Seite an Stella, die gut ist und verständlich macht, aus welchen Gründen Stella handelt, wie sie handelt. Ich finde, genau da hätte Takis Würger seinen Lesern die Bewertung von Stella nicht so leicht machen dürfen. Nichtsdestotrotz kann ich „Stella“ empfehlen: Es ist ein gutes Buch über eine wirklich tragische Geschichte, die fesselt.

Gerade deshalb habe ich mir übrigens die Biografie über Stella Goldschlag von Peter Wyden bestellt. Peter Wyden war ein Klassenkamerad von ihr und beschreibt ihre gesamte Lebensgeschichte in seinem Buch. (Das Buch ist leider vergriffen.) Vielleicht lese ich es in meiner Badewanne, während Stella am anderen Ende Sekt trinkt.

Weitere Rezensionen auf anderen Blogs
Poesierausch

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Bloggeraktionen

Meine Stimme für den Bloggerpreis „Das Debüt 2018“

6. Januar 2019Janine4 comments

Zum dritten Mal bin ich Jurybloggerin für den Bloggerliteraturpreis „Das Debüt“. Insgesamt wurden 69 Titel eingereicht, was 18.277 Seiten Lesestoff entspricht. 5 dieser Bücher wurden für die Shortlist ausgewählt, die dann alle Juryblogger gemeinsam lesen und mit Punkten bewerten. Die 5 Shortlist-Bücher für den Bloggerpreis „Das Debüt 2018“ sind:

  • Bettina Wilpert – Nichts, was uns passiert
  • Verena Stauffer – Orchis
  • David Fuchs – Bevor wir verschwinden
  • Marie Gamillscheg – Alles was glänzt
  • Christian Y. Schmidt – Der letzte Huelsenbeck

Meine Favoriten für den Bloggerpreis „Das Debüt 2018“

Ich kann jeweils 1, 3 und 5 Punkte für ein Buch der Shortlist vergeben, wobei 5 Punkte die bestmögliche Wertung darstellt. Für meine Jurytätigkeit habe ich alle 5 Bücher gelesen – da gab es natürlich Bücher, die mich mehr in ihren Bann gezogen haben als andere, aber insgesamt war es wohl die „gefälligste“ Shortlist aller drei Jahre. Meine Punkte vergebe ich wie folgt:

1 Punkt für „Alles was glänzt“ von Marie Gamillscheg

Um ehrlich zu sein, mir fällt es schwer das Buch, welches mir am drittbesten gefallen hat auszuwählen. „Bevor wir verschwinden“ von David Fuchs und „Nichts, was uns passiert“ von Bettina Wilpert sind nach meiner Meinung sehr gute Bücher, aber die anderen drei Shortlist-Bücher konnten mich alle nicht packen. Manchmal musste ich mich regelrecht quälen, die Bücher zu lesen. Am ehesten ertragen konnte ich noch „Alles was glänzt“ von Marie Gamillscheg. Es geht um ein altes, sterbendes Dorf am Rande es großen Bergs, der von Stollen eines Bergwerks durchzogen ist. Aus verschiedenen Perspektiven wird der Untergang des Dorfs erzählt. Wirklich Spannung kam beim Lesen allerdings nicht auf.

3 Punkte für „Bevor wir verschwinden“ von David Fuchs

Intensiv ist ein sehr passendes Adjektiv, um diesen Roman zu beschreiben. Es geht um Ben, der als Medizin-Student ein Praktikum auf der Krebsstation eines Krankenhauses macht und dabei seinen Exfreund Ambros wiedertrifft. Nur leider ist Ambros Patient mit Krebs im Endstadium. David Fuchs hat eine wunderschöne Erzählweise, die mir geholfen hat, die zutiefst traurige Geschichte durchzustehen. Möglicherweise stört sich der eine oder andere Leser daran, dass die medizinischen Vorgänge und Begriffe sehr genau dargestellt werden, aber ich fand dieses Buch dadurch nur umso realistischer – schließlich ist Ben ein angehender Arzt.

5 Punkte für „Nichts, was uns passiert“ von Bettina Wilpert

Genauso spannend zu lesen war für mich das Debüt von Bettina Wilpert. In „Nichts, was uns passiert“ geht es um die Nacht einer Vergewaltigung: Anna wird durch Jonas nach einer Geburstagsparty vergewaltigt – beziehungsweise ist es nicht möglich zu sagen, ob es wirklich eine Vergewaltigung war oder nicht. Bettina Wilpert schreibt sehr beeindruckend darüber, was schon allein der Vorwurf einer Vergewaltigung mit dem Freundes- und Bekanntenkreis macht. In diesem Sinne ist „Nichts, was uns passiert“ eine spannende Sozialstudie und beim Lesen habe ich mich nicht nur gefragt, ob Anna wirklich vergewaltigt wurde, sondern auch, was ich machen würde, wenn eine Freundin oder sogar ich so etwas erleben müssten. Sehr bewegend!

Und nun freue ich mich darauf, zu erfahren, welches Buch „Das Debüt 2018“ wird.

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Das LebenLiteratur in Listen

2018 in Listen – Mein Jahresrückblick

30. Dezember 2018Janine10 comments

Die 5 beliebtesten Artikel auf Frau Hemingway 2018

Trotz, dass ich ab Sommer nicht so aktiv war, wie ich es gern gewesen wäre, habe ich allerhand Artikel veröffentlicht und besonders beliebt waren diese:

  1. Endlich neue Bücher! Was die Verlage im Herbst 2018 veröffentlichen.
  2. Unter blutrotem Himmel von Mark Sullivan – Eine Geschichte über Mut
  3. Warum wir endlich aufhören müssen, Bücher und den Buchhandel tot zu reden
  4. Die Zukunft ist weiblich: Interessante Bücher über Empowerment für Frauen
  5. Sag den Wölfen, ich bin zu Hause von Carol Rifka Brunt oder diese schreckliche Trauer

3 Erlebnisse, die mich 2018 prägten

  1. Eigentlich wollte ich im April 2018 schon wieder sein lassen, denn das war der Monat, in dem in unsere Wohnung eingebrochen wurde und ich zum ersten Mal in meinem Leben gemerkt habe, dass nicht nur anderen Menschen schlechte Dinge passieren. Es war ein grässlicher Moment, als ich meine Wohnung betrat. Der Großteil meiner Sachen lag auf dem Boden, alles war durchwühlt und meine Wohnungstür war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Dass auch noch Dinge fehlten, bemerkte ich zunächst gar nicht. Durch diesen Einbruch habe ich mich verändert, ich bin achtsamer und wenn ich vor unserem Haus Menschen sehe, die einfach nur so herumstehen, werde ich misstrauisch. Gar nicht zu reden von den vielen Maßnahmen, die ich ergriffen habe, um mein Eigentum zu schützen.
  2. Aber glücklicherweise wurde das Jahr doch noch besser, als es zunächst im April aussah. In der Zeit von Anfang April bis Anfang September schrieb ich meine Masterarbeit, die zum Thema hatte, wie Innovationen in großen, etablierten Unternehmen gefördert werden können. Das war zwar viel Arbeit und ich saß stundenlang vor der Transkription und Auswertung meiner Experteninterviews, aber es hat sich gelohnt. Am Ende schloss ich meine Masterarbeit mit einer 1,3 ab und das macht mich wirklich stolz.
  3. Ebenso froh bin ich, dass ich nun auch eine richtig gute Arbeitsstelle gefunden habe, wobei der Weg bis dahin auch nicht so einfach war. Die Zeit der Bewerbungsphase im Herbst hat schon an mir genagt, weil sie emotional sehr anstrengend war: An einem Tag fühlte ich mich super, weil die Chancen auf einen guten Job groß waren, aber schon am nächsten Tag gab es eine Absage und ich fühlte mich schlecht. Für jeden, der frisch mit dem Studium fertig ist und eine Einstiegsstelle sucht, ist diese Zeit hart. Nur nicht den Mut verlieren und sich bloß nicht unter Wert verkaufen – das wurde mein Mantra. Jetzt bin ich IT Specialist für Collaborationssoftware und das ist großartig, weil es eine vielseitige Tätigkeit ist. Insgesamt würde ich mir aber wünschen, dass 2019 ein ruhigeres Jahr als dieses wird.

Die 7 besten Bücher in 2018

  1. Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt von Jesmyn Ward
  2. Dunkelgrün fast schwarz von Mareike Fallwickl
  3. Super, und dir? von Kathrin Weßling
  4. Blanca von Mercedes Lauenstein
  5. Das weibliche Prinzip von Meg Wolitzer
  6. Alles, was bleibt von Sue Black
  7. Becoming: Meine Geschichte von Michelle Obama

3 Dinge, die ich 2018 gelernt habe

  1. Im Sommer habe ich mir in den Kopf gesetzt, Nähen zu lernen und das war eine sehr gute Idee. Mittlerweile gelingen mir einfache bis mittelschwere Schnitte und ich fühle mich in meiner selbstgenähten Kleidung besser als in gekaufter. Nicht zuletzt, weil ich selbst über die Qualität des Stoffes bestimmen kann und notfalls auch die Möglichkeit habe, die Schnitte für meinen Körper anzupassen. Die Idee, Nähen zu lernen, war eher dem geschuldet, dass ich einen Ausgleich zum Schreiben der Masterarbeit suchte – eine Tätigkeit ganz ohne Bücher und Laptop.
  2. Außerdem gelernt habe ich, dass orientalische Küche mir sehr gut schmeckt und die Rezepte, wenn man die notwendigen Zutaten hat, gar nicht so schwer sind. Gerade über den Sommer, als ich wegen meiner Masterarbeit viel zu Hause war, habe ich auch viel für mich gekocht. Tiefkühlpizza ist eben nicht immer eine Option.
  3. Und letztendlich habe ich auch eine gewisse Routine im Schreiben von Bewerbungen und dem Führen von Bewerbungsgesprächen bekommen. Mitunter war das aber auch hart erkauft, wenn ich in einer Woche zum dritten Mal die Frage gestellt bekam, wo ich mich in 5 Jahren sehe. Eigentlich weiß ich ja nicht einmal genau, wo ich mich 2019 sehe.

3 Dinge, die ich mir für 2019 vorgenommen habe

  1. Programmieren lernen
  2. Mindestens einmal pro Woche Bloggen
  3. Wieder mit Yoga beginnen

 

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Literatur in Listen

Neue Bücher kommen! Was die Verlage im Frühling 2019 veröffentlichen.

22. Dezember 2018Janine

Es gehört zu meinen liebsten Ritualen vor Weihnachten: Ich wälze die Vorschauen und Kataloge der Verlage, um zu schauen, welche Bücher mich im Frühjahr 2019 erwarten. Auf diese Bücher freue ich mich ganz besonders im Frühling 2019:

Übersetzungen ins Deutsche

  • Kristen Roupenian: Cat Person
  • T.C. Boyle: Das Licht
  • Bridget Collins: Die verborgenen Stimmen der Bücher
  • Aura Xilonen: Gringo Champ
  • Anthony McCarten: Der Papst
  • Fatima Farheen Mirza: Worauf wir hoffen
  • Miriam Toews: Die Aussprache
  • Christelle Dabos: Die Verlobten des Winters – Band eins der Spiegelreisenden-Saga
  • Jocelyne Saucier: Niemals ohne sie
  • Max Porter: Lanny
  • Siri Hustvedt: Damals
  • Nell Leyshon: Der Wald
  • Violaine Huisman: Die Entflohene
  • Jewgeni Wodolaskin: Luftgänger
  • Matt Haig: Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten
  • Johan Harstad: Max, Mischa und die Tet-Offensive
  • John Ironmonger: Der Wal und das Ende der Welt
  • Kevin Kwan: Crazy Rich Asiens
  • Leïla Slimani: All das zu verlieren
  • Tara Isabella Burton: So schöne Lügen
  • Rachel Kushner: Ich bin ein Schicksal

Deutschsprachige Romane

  • Takis Würger: Stella
  • Walter Moers: Der Bücherdrache
  • Anna Gien und Marlene Stark: M.
  • Luba Goldberg-Kuznetsova: Lubotschka
  • Rocko Schamoni: Große Freiheit
  • Tabea Hertzog: Wenn man den Himmel umdreht, ist er ein Meer
  • Feridun Zaimoglu: Die Geschichte der Frau
  • Demian Lienhard: Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat
  • Sarah Kuttner: Kurt
  • Svenja Gräfen: Freiraum
  • Sibylle Berg: GRM
  • Friedemann Karig: Dschungel

 

Sachbücher

  • Björn Frank: Zu Keynes passt das nicht
  • Michael Pollan: Verändere dein Bewusstsein
  • Sophie Passmann: Alte weiße Männer
  • Thomas Girst: Alle Zeit der Welt
  • Mackenzi Lee: Kick-Ass Women – 52 wahre Heldinnen
  • Pil Cappelen Smith: Weltwissen für Analogdenker
  • Erica Fischer: Feminismus Revisited
  • Hannah Fry: Hello World
  • Siri Hustvedt: Wenn Gefühle auf Worte treffen: Ein Gespräch mit Elisabeth Bronfen
  • Ger Groot: Und überall Philosophie
  • Ariadne von Schirach: Die psychotische Gesellschaft
  • Michaela Karl: „Ein Mädchen liest so etwas nicht ohne Lippenstift“ – Maeve Brennan. Eine Biographie
  • Ben Moore: Mond. Eine Biografie
  • Maryanne Wolf: Schnelles Lesen, langsames Lesen
  • Anuschka Rees: Beyond Beautiful

 

Auf welche Bücher freust du dich?

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RezensionenSachbuch

Die Biografie von Michelle Obama: Becoming – Meine Geschichte

16. Dezember 2018Janine2 comments

Warum habe ich die Biografie von Michelle Obama begonnen zu lesen? Die Antwort lautet ganz klar: Aus Neugier. Ich wollte wissen, was im Weißen Haus tatsächlich passiert und wie es da zugeht. Ich wollte pikante Details aus dem Alltag der First Lady und ich wollte wissen, ob Barack Obama wirklich der Präsident war, der er vorgab zu sein. Um es zusammenzufassen, eigentlich habe ich „Becoming – Meine Geschichte“ aus Sensationsgier begonnen zu lesen und weil auf einmal so viele Medien davon berichteten. Aber ziemlich schnell habe ich beim Lesen der Biografie von Michelle Obama gemerkt, dass ich alles bekomme, nur keinen Klatsch & Tratsch. Beziehungsweise vermittelte das Buch mir etwas viel Wertvolleres: Was für ein toller Mensch Michelle Obama ist und was für eine gute First Lady sie war – trotz aller Widrigkeiten.

Becoming Michelle Obama

Irgendwie hatte ich immer das Bild, dass Michelle Obama in einer wohlhabenden Familie aufwuchs, aber schon die ersten Seiten von „Becoming – Meine Geschichte“ haben mir etwas anderes gezeigt: In der Familie von Michelle Obama gab es viel Liebe, aber keinesfalls viel Geld. Sie wuchs in der Southside von Chicago auf – ein Viertel, dass zu Beginn ihrer Kindheit noch von schwarzen und weißen Familien bewohnt war, aber mit fortschreitender Zeit immer weiter abstieg. Die Weißen zogen aus dem Stadtteil weg, hinaus in die Speckgürtel von Chicago. In Vororte, in denen es kaum schwarze Familien gab. Nichtsdestotrotz schaffte es Michelle Obama nach Princeton und nach Harvard, obwohl die Studienberatung ihr zu verstehen gab, dass sie „kein Material für eine Universität der Ivy-League“ wäre. Diese Aussage entfachte Michelle Obamas Ehrgeiz und sie schaffte es tatsächlich, angenommen zu werden.

In Harvard besuchte Michelle Obama dann die Law-School und machte ihren Master in Jura, um Anwältin zu werden. Aber ziemlich schnell nach dem Abschluss und dem Beginn ihrer Arbeit in einer großen Kanzlei in Chicago fragte sie sich, warum sie eigentlich Jura studiert hatte und Anwältin geworden war. Es war nicht wirklich ihr Herzenswunsch und die Arbeit erfüllte sie auch nicht wirklich mit Freude. In „Becoming – Meine Geschichte“ gesteht sie sich dann ein, dass es eher um die Anerkennung ihrer Mitmenschen ging. Das war Michelle Obama eine große Motivation für ihre gesamte schulische Laufbahn. Das Prinzip Anstrengung/Ergebnis ließ sie einfach immer weitermachen und ich kann sie da gut verstehen, denn nach diesem Prinzip studierte ich auch.

Michelle und Barack Obama

Zunächst wollte Michelle Obama eigentlich gar nichts von Barack Obama wissen. Er war Sommerpraktikant und sie seine Mentorin. Eine Beziehung war nicht verboten, nichtsdestotrotz hatte Michelle Obama kein Interesse. Aber irgendwann überredete Barack Obama sie trotzdem zu einer Verabredung. Damals konnte noch keiner ahnen, dass Barack Obama einmal der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten werden sollte. Wenn es nach Michelle Obama gegangen wäre, wäre das auch nicht passiert. Eigentlich wollte sie nicht, dass Barack Obama in der Politik immer weiteraufsteigt. Schließlich war er dadurch immer seltener zu Hause und die beiden hatten zwei kleine Kinder.

Aber Michelle Obama unterstützte ihren Ehemann dennoch und investierte viel Zeit in den Wahlkampf. Nach dem Lesen von „Becoming – Meine Geschichte“ wurde mir bewusst, dass Michelle Obama sehr viel für die Karriere ihres Mannes opferte und sie Stück für Stück ihre eigene Karriere immer mehr aufgab und einige Kompromisse in Kauf nahm. Und spätestens zu dem Zeitpunkt, zu dem Michelle Obama First Lady wurde, wurde das auch so von ihr erwartet. Vielleicht nicht von Barack Obama, aber definitiv von der Gesellschaft.

Das Leben einer First Lady

Überhaupt war Michelle Obama eine untypische First Lady und das lag nicht unbedingt an ihrer Hautfarbe. Sie wollte etwas bewegen in den USA. Aber sie wusste, dass dies nur durch ein sehr sensibles Vorgehen möglich sein würde. Denn schon Hillary Clinton hat gezeigt, was passiert, wenn sich die First Lady in die Politik einmischen will: Die Öffentlichkeit schreit auf und die First Lady wird – egal, wie gut ihre Absichten sein mögen, scheitern. Aber die First Lady ist nicht ohne Macht: Ihre Macht ist nur viel weicher und diffuser. Es hat einige Zeit gedauert, bis Michelle Obama diese Macht wirklich verstanden hat und nutzen konnte. Sie initiierte Kampagnen für die Gesundheit von Kindern und für Soldatenfamilien. Sie zeigte, dass eine First Lady nicht nur stocksteif lächelnd und winkend herumstehen muss, sondern zum Beispiel auch mit Missy Elliot Karaoke singen kann.

Auch Michelle Obama passierte der eine oder andere Fauxpas, aber sie sprach ehrlich darüber und versuchte nichts zu vertuschen – auch sie ist nicht perfekt. Überhaupt ist „Becoming – Meine Geschichte“ ein ziemlich ermutigendes Buch, denn Michelle Obama wuchs in einer Familie mit wenig Geld auf, schaffte es aber trotzdem eine gute First Lady zu werden, die für ihre Werte einsteht. Natürlich gehe ich davon aus, dass Michelle Obama ihre Biografie selbst geschrieben hat, dass sie auch einige Dinge weggelassen hat, aber ich denke trotzdem, dass Michelle Obama ein echtes Vorbild ist.

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RezensionenSachbuch

Alles was bleibt von Sue Black oder dem Tod die Hand reichen

2. Dezember 2018Janine

Bisher hatte ich nicht viele Berührungspunkte mit dem Thema Tod. Eigentlich beschränken sich meine unmittelbaren Erfahrungen auf den Tod meiner Großeltern und das war mitunter schon kaum zu ertragen. Und auch jetzt noch – Jahre später – gibt es Situationen, in denen ich Oma und Opa sehr vermisse. Das Gefühl des Verlusts ist nicht verschwunden, es ist nur anders geworden. Noch dazu habe ich auch nie ihre Leichen gesehen oder überhaupt die Leiche von irgendjemanden. Ganz anders geht es da wohl Sue Black, einer forensischen Anthropologin aus Großbritannien. Sie sieht täglich Leichen und manche ihrer Erfahrungen würden mich womöglich traumatisieren. In „Alles was bleibt“ schreibt sie über ihre langjährige Berufserfahrung und ihre Erlebnisse als forensische Anthropologin. Das Buch ist eine Mischung aus Biografie und Sachbuch.

Alles was bleibt

Schon der Titel des Buchs hätte nicht passender gewählt werden können: „Alles was bleibt“. Aber was bleibt nach dem Tod? Häufig eine Leiche und die Erinnerungen an den Toten. Und beiden Themen widmet sich Sue Black. Das mochte ich besonders an diesem Buch. Es geht nicht nur um die knallharten Fakten, sondern auch um den Menschen, der einmal gelebt hat und jetzt tot ist. Die Autorin schreibt also auch über das Erleben des Todes ihrer Verwandten und wie sie damit umgegangen ist. Es geht auch um die Bedeutung von Sterbehilfe und die verschiedenen Meinungen und um den letzten Willen von Toten.

Ebenfalls sehr interessant waren für mich die Ausführungen von Sue Black über Körperspender, also Personen, die ihren Körper für wissenschaftliche Zwecke spenden. Noch immer werden Körperspenden für die Ausbildung von jungen Medizinern benötigt – es geht also nicht alles am Computer. In diesem Zusammenhang berichtet Sue Black von ihrem eigenen Sezierkurs im Studium. In diesen Monaten baute sie eine regelrechte Bindung zu ihrer Sezierleiche Henry auf. Henry war natürlich nicht sein richtiger Name, denn Körperspender bleiben anonym. Auch nach vielen Jahren im Beruf empfindet sie tiefe Dankbarkeit gegenüber Henry.

Die Arbeit einer forensischen Anthropologin

Aber natürlich ist nicht alles schön am Beruf der forensischen Anthropologin. Hauptsächlich sind forensische Anthropologen damit beschäftigt, die Identität von Menschen festzustellen. Sowohl von Opfern als auch von Tätern. Schließlich kann ein Verbrechen nur aufgeklärt werden, wenn es zur Leiche auch eine Geschichte, eine Person gibt. Manchmal werden Leichen dann auch noch zerstückelt, weil der Täter Panik bekommt und merkt, dass er die Leiche nicht im Ganzen vom Tatort wegtransportieren kann. Gerade Täter, die zum ersten Mal und im Affekt gemordet haben, neigen dann dazu, die Leiche in sechs Stücke zu zerteilen und das passiert oft nicht gerade elegant, weil dabei Knochen zersägt werden müssen. Profis gehen da ganz anders vor und zerteilen die Leiche an den Gelenken ohne allzu große Sauerei. Beim Lesen von „Alles was bleibt“ muss man solche Informationen erstmal setzen lassen. Alles, was Sue Black schreibt, ist furchtbar interessant und spannend, aber manchmal eben auch sehr krass.

Am schlimmsten zu verarbeiten war für mich das Kapitel über Sue Blacks Einsatz im Kosovo, bei dem sie Kriegsverbrechen aufklärte. Dabei ging es nicht um einzelne Tote, sondern um regelrechte Massengräber. Heftige Kost. Sue Black und ihr Team hatten dabei die Aufgabe, die Identität der Leichen festzustellen und die Überreste dann an die Familie zu übergeben – insofern es noch eine Familie gab. Ähnliches Leid erlebte Sue Black dann, als sie Menschen identifizierte, die beim Tsunami in Thailand umgekommen waren.

Eines wird durch „Alles was bleibt“ aber sehr deutlich: Sue Black ist eine bewundernswerte Frau mit enormem Wissen. So schrecklich ihre Erfahrungen manchmal sind, so herzlich und tröstend sind die Worte von Sue Black. Ich für meinen Teil konnte durch „Alles was bleibt“ dem Tod etwas mehr die Hand reichen.

Weitere Bücher über die Arbeit von Forensikern

  • Anatomie des Verbrechens: Meilensteine der Forensik von Val McDermid
  • Die Zeichen des Todes: Neue Fälle von Deutschlands bekanntestem Rechtsmediziner von Michael Tsokos

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Nadine Sieger Coco Chanel
Das LebenRezensionenRoman

Ein Rückblick: Manchmal bin ich so stur wie Coco Chanel.

23. November 2018Janine

In den vergangenen Monaten habe ich viel über mich gelernt: Erst beim Schreiben meiner Masterarbeit, dann als ich mir in den Kopf gesetzt habe, nähen zu lernen und auch als ich mich um einen Einstiegsjob beworben habe. Mitunter bin ich in diesem Jahr auch häufiger an meine Grenzen gekommen als bisher, denn viele Situationen waren neu für mich. Vorbei war die Routine aus Lernen, Prüfungen schreiben und jede Woche als Studentin jobben zu gehen – plötzlich wollten schwerwiegendere Entscheidungen getroffen werden. Es ging nicht mehr länger um einzelne Punkte beim Multiple-Choice-Test in der Uni.

Also was habe ich gelernt? Bei meiner Masterarbeit habe ich beispielsweise gelernt, dass es im Prinzip nur an mir selbst liegt, eine gute Arbeit auf die Beine zu stellen und ich das Ergebnis der Arbeit auch nur mir allein zu schreiben kann. Zwar musste ich mich auf ein Thema bewerben, aber es war keinesfalls so, dass der Professor schon ein bestimmtes Ziel damit verfolgte. Also musste ich selbst ein Ziel, einen Sinn, finden. Und im weiteren Verlauf natürlich auch selbst herausfinden, wie ich dieses Ziel eigentlich erreiche. So viel Freiraum hatte ich an der Universität bisher nicht erlebt und das war manchmal sehr anstrengend, aber im Grunde auch sehr aufregend.

Aber ich habe in der vergangenen Zeit auch gelernt, dass es sich lohnt zu warten, ein schlechtes Bauchgefühl ernst zu nehmen und Unsicherheit auszuhalten. Gerade die letzten Wochen waren geprägt von einem Auf und Ab der Emotionen und Hoffnungen. Die Suche nach einem Einstiegsjob ist eben selten leicht. Ich habe viele Gespräche geführt und viel nachgedacht. Es gab Unternehmen, bei denen ich gern gearbeitet hätte, die mir allerdings absagten und es gab auch Unternehmen, bei denen ich kein gutes Gefühl hatte und ausgerechnet diese gaben mir einen Arbeitsvertrag. Die zweite Situation war übrigens am schwierigsten für mich. Aber nun habe ich genau die Stelle bekommen, die ich mir gewünscht habe und ich freue mich aufs Arbeiten. Schönes Gefühl.

Manchmal bin ich so stur wie Coco Chanel.

Vielleicht fragst du dich, was das jetzt alles mit Coco Chanel zu tun hat? Beim Lesen der Romanbiografie „Coco Chanel“ von Nadine Sieger habe ich festgestellt, dass nicht nur ich beharrlich, ehrgeizig und bisweilen stur sein kann. Coco Chanel hat diese Charaktereigenschaften sehr gepflegt und dafür bewundere ich sie aufrichtig. Diese Frau hat sich nicht beirren lassen, als sie in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts Männerkleidung trug, weil weite Rücke und Korsagen sie einschränkten.

Mit diesem Eigensinn hat sie dann die Welt der Mode revolutioniert: Das kleine Schwarze, Chanel No. 5 und das Chanel-Jäckchen aus Bouclé sind wohl die wichtigsten Meilensteine, aber das war bei weitem nicht alles. Coco Chanel war im wahrsten Sinn ein Workaholic. Und sie hat sich auch nicht unterkriegen lassen als es wieder einmal nicht mit der großen Liebe klappte. Denn trotz ihrer ganzen Errungenschaften und ihrer Bekanntheit, war sie eben keine Adlige und gehörte nie so richtig zur Haut-Voleé dazu. Beim Lesen der Romanbiografie nach Nadine Sieger tat es mir jedes Mal weh, wenn einer ihrer Liebhaber wieder lieber eine standesgemäße Frau heiratete. Natürlich war das Buch aber nicht nur wegen der Person Coco Chanel für mich interessant, auch für mein eigenes Nähen habe ich aus der Biografie Anregungen genommen. Leider sind meine Näh-Fähigkeiten noch nicht so gut, dass ich eine Bouclé-Jacke nach Chanel-Schnitt nähen könnte, aber es ist definitiv eines meiner Ziele, so etwas zu können und das werde ich aufgrund meiner Sturheit irgendwann auch schaffen.

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„Hello, Overlock“ von Selmin Ermis-Krohs
#ProjektnähenlernenNähbuchRezensionen

Hello, Overlock. Ein Buch über die ersten Schritte mit der Overlock-Maschine.

8. November 2018Janine1 comment

Mein erstes Mal Overlock.

Als ich das erste Mal vor meiner Overlock-Maschine saß, war ich ziemlich aufgeregt. Nicht nur, dass ich zu Weihnachten ein neues und recht teures Spielzeug bekommen hatte – es sah auch echt kompliziert aus. Meine Gedanken kreisten um den Satz „Hoffentlich mache ich nichts kaputt.“ Letztendlich habe ich mich dann doch dazu durchgerungen, ein paar Probenähte mit der Overlock zu nähen und das funktionierte richtig gut. So professionelle Nähte habe ich zuvor nicht machen können und schon gar nicht bei Jersey-Stoff. Ich war stolz auf mich, obwohl ich nur die Werkseinstellungen ausprobiert habe. Eine Overlock-Nähmaschine ist eine spezielle Form der Nähmaschine, mit der es möglich ist, Stoff in einem Arbeitsgang präzise abzuschneiden, zu versäubern und zusammenzunähen.

Motiviert von meinem ersten Erfolgserlebnis, wollte ich am nächsten Tag das Garn der Maschine wechseln. Ab da wurde es richtig knifflig. Ich habe sicher mehr als 2 Stunden gebraucht, bis ich wieder überhaupt eine Naht mit der Overlock nähen konnte und das auch nur Dank Youtube und diversen Blogartikeln. Und weil mich das Garnwechseln so gestresst hat damals, habe ich seitdem an der Maschine auch nicht viel verändert, außer sie ab und zu zu reinigen und zu ölen.

Hello, Overlock.

Erst beim Lesen von Selmin Ermis-Krohs neuem Buch „Hello, Overlock“ habe ich festgestellt, dass ich mit der Overlock-Maschine noch so viel mehr ausprobieren könnte als einen vierfädigen Stich zum Nähen von Kanten mit Jersey oder zum Versäubern von gewebten Stoffen. Rollsaumstich und Flatlocknaht habe ich erst dank Selmin Ermis-Krohs kennengelernt. Auf meiner Nähprojekt-Liste steht jetzt ganz oben, ein Kissen mit Flachnaht in Sashiko-Optik zu nähen. Leider muss ich dafür erstmal lernen, wie man einen Reißverschluss professionell näht.

Ebenfalls richtig hilfreich war für mich die Übersicht über Fehler in der Fadenspannung im Buch „Hello, Overlock“. Natürlich habe ich bei neuen Nähprojekten vorher die Overlock-Naht mit einem Reststück vom Zuschnitt ausprobiert, aber es war bisher wirklich immer wildes Probieren ohne Ahnung, welche Spannung nicht in Ordnung ist. Die bebilderte Übersicht aus dem Buch hilft mir dagegen wirklich sehr.

Aber im Buch geht es natürlich noch um mehr: Es gibt Tipps zur Anschaffung einer neuen Overlock-Maschine, zum Aufbau der Maschine, zum Zubehör oder zum Nähen mit der Overlock. In einem weiteren Nähtechnik Kapitel erklärt Selmin Ermis-Krohs beispielsweise auch, wie sie Streifen-Stoffe zuschneidet und näht. Auch sehr hilfreich waren ihre Erklärungen zum Annähen von Bündchen und Absteppen von Halsabschlüssen. „Hello, Overlock“ behandelt also recht umfassend das Nähen mit der Overlock-Maschine und das immer in angemessener Tiefe. Durch die Bilder konnte ich die Anleitungen gut verstehen und das Buch lässt sich auch noch wirklich schön ansehen.

Mein erstes Nähprojekt aus dem Buch

Noch besser finde ich, dass es auch schon wie im Einsteiger-Buch zur Nähmaschine von Selmin Ermis-Krohs Projekte zum Ausprobieren gibt. Denn Nähen lernen funktioniert nur, indem man Techniken selbst ausprobiert und nicht vom Durchlesen von Nählexikon-Einträgen. Ziemlich schnell war mir klar, dass ich gern den Schnitt für ein lässiges T-Shirt mit Applikation ausprobieren möchte. Selmin Ermis-Krohs hat ein blau-weiß gestreiftes T-Shirt mit Blumen-Stickerei als Beispiel für die Anleitung genäht. Den Schnitt habe ich dann mit einem grauen Jersey, der mit goldenen Bienen bedruckt wurde umgesetzt. Als Stickerei habe ich aber keine Blume, sondern einen Käfer gewählt.

Die Anleitung aus „Hello, Overlock“ konnte ich ohne Probleme umsetzen. Nur den Schnitt habe ich eine Größe kleiner gewählt, weil das T-Shirt doch sehr weit geschnitten ist und das war eine gute Entscheidung für mich. Auf mein neues Bienen-T-Shirt bin ich sehr stolz und es ist wirklich schön geworden.

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Tweed and Greet

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Über mich

Frau Hemingway
Mein Name ist Janine. Ich bin gekommen, um über Literatur zu schreiben und nicht über Kitsch. Das ist eine Drohung.

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