8 Gründe Stefanie Sargnagel und ihr Buch „Statusmeldungen“ zu lesen

Seit Stefanie Sargnagel 2016 beim Bachmann Preis aufgetreten ist, bin ich Fan von ihr und natürlich ihren Texten. Im Juli erschien ihr Buch „Statusmeldungen“ im Rowohlt Verlag, was ich sehr gern gelesen habe. In diesem Artikel soll es aber nicht nur um „Statusmeldungen“ gehen, sondern auch um Stefanie Sargnagel als Person. Also, warum solltest du Stefanie Sargnagel und ihr Buch „Statusmeldungen“ lesen?
1. Schon mal aus Protest: Der österreichische Autor Thomas Glavinic bezeichnete Stefanie Sargnagel als „sprechenden Rollmops“. Damit wurde eine kleine Debatte über Feminismus und warum gerade Frauen, die sich öffentlich äußern, sich immer wieder auf ihren Körper bezogene Beleidigungen anhören müssen. Die ganze Debatte kannst du auf Zeit Online nachlesen.
2. Wegen solcher Sätze: „Texte über Steuern töten meine innere Elfe.“ (Aus: „Statusmeldungen“, Seite 86)
3. Ihre Facebookseite erheitert mich immer.
4. Stefanie Sargnagel hat die Wiener Burschenschaft Hysteria gegründet. Hysteria nimmt als Mitglieder nur Frauen. Sie kleiden sich ganz im Stil von Burschenschaften: Eine Uniform aus schwarzem Blazer, weißem Kragen sowie Handschuhen, schmalen Krawatten und natürlich einer roten Burschenschaftsmütze. Die Frauen fordern eine Beschneidung der Rechte von Männern und vertreten dies mit dem Habitus rechter Burschenschaften. Hysteria liegt auf der Grenze zwischen Kunst und Realität. Ich heiße nicht alles gut, was Hysteria so treibt, aber interessant sind die Aktionen dennoch.
5. Im Buch „Statusmeldungen“ wurden ihre täglichen Facebook-Posts abgedruckt. Natürlich kann man sich streiten, ob das Kunst ist, aber für mich ist es das. Anhand der Statusmeldungen werden etwa 1,5 Jahre von Stefanie Sargnagels Leben erlebbar gemacht. Im Buch gibt es natürlich keinen richtigen Spannungsbogen, keinen durchdachten Plot, sondern es werden einfach nur Ereignisse aneinandergereiht. Nichtsdestotrotz ist „Statusmeldungen“ spannend. Ich war immer gespannt, welchen herrlichen Blödsinn sich Stefanie Sargnagel auf der nächsten Seite wieder einfallen lässt. Ihr trockener Humor ist wirklich einzigartig.
6. „Termine in den Terminkalender eintragen fühlrt sich an, als würde man sich bei lebendigem Leib einmauern.“ (Aus: „Statusmeldungen“, Seite 163)
7. Stefanie Sargnagel hat beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2016 den Publikumspreis gewonnen. Die Lesung kannst du dir auf der Webseite vom Literaturpreis anschauen.
8. Niemand malt schönere Bilder mit Paint als Stefanie Sargnagel.
Stefanie Sargnagel: Statusmeldungen. Rowohlt Verlag. ISBN: 978-3498064440. 304 Seiten. 19,95 €.